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Des Menschen bester Freund

Die Gründe warum ein Haustier angeschafft wird, sind vielschichtig. Tiere vermitteln Emotionen und haben gemäss verschiedenen Studien einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Sie sind Seelentröster für einsame Menschen oder lebende Kuscheltiere für Kinder. Gerade für diese werden häufig Tiere angeschafft in der Hoffnung, dass sie zur Übernahme von Verantwortung erziehen. Haustiere, insbesonders Hunde, werden aber auch als Accessoire oder gar als Statussymbol gekauft. Gewisse Rassen sollen gleichzeitig als Kumpel und Beschützer fungieren. Haustiere sind Begleiter, sie werden aber auch gehalten, weil sie interessant, niedlich oder einfach nur schön sind. Wer gerne die Welt zu Fuss entdecken will, tut dies immer öfters mit Lamas oder Alpakas. Diese urprünglich aus den südamerikanischen Anden stammenden, mit den Kamelen verwandten Tiere werden heute gerne als Begleiter für Trekkings eingesetzt. Gerade bei Tierarten, mit denen wir Europäer nicht  so vertraut sind, empfiehlt sich ein ein fundiertes Studium der natürlichen Bedürfnisse und der Haltungsansprüche.


Ich bin kein Objekt

Tierisches Wohlbefinden hat nichts mit Glanz und Glamour zu tun. Hunde in Handtaschen durch die Gegend zu tragen oder sie an Katzenkistchen zu gewöhnen, überfordert gleichermassen auch diese flexible Tierart und degradiert sie zu einem alleinigen instrumentalisierten Objekt. Eine artgerechte Tierhaltung hingegen orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen des Tieres und versucht diese so realistisch wie möglich nachzubilden. Dazu braucht es ein breites Wissen über das Normalverhalten der betreffenden Tierart. Tiere mit einer hohen Anpassungsfähigkeit an unser menschliches Leben wie Hunde oder Katzen lassen sich vergleichsweise einfach halten. Wählt man hingegen Fische, Vögel oder Reptilien als Haustiere, sind die Haltungsanforderungen viel höher. Das erklärt sich allein schon dadurch, dass der Lebensraum das Wasser ist oder die Tiere im Fall der Echsen, Schlangen oder Schildkröten wechselwarm sind. Das Tierschutzgesetz definiert lediglich Mindestmasse und markiert mit seinen Bestimmungen über die Haltung und den Umgang die Grenze zur Tierquälerei. Eine tiergerechte Haltung zeichnet sich jedoch unter anderem dadurch aus, dass sie den Heimtieren ein Vielfaches des gesetzlichen Minimums an Platz bietet und auch allen anderen tierischen Bedürfnissen Rechnung trägt. Letzteres beinhaltet auch den schonenden und fachgerechten Umgang mit einem Tier, etwa wenn es behändigt und transportiert werden muss. Wenn die Lebenszeit unserer Heimtiere aus Krankheits- oder Altersgründen abgelaufen sind, verdienen sie einen Tod ohne Schmerzen und Leiden. Dazu gehört beispielsweise, dass man Aquarienfische nicht ins WC entsorgt, sondern sie tiergerecht tötet oder töten lässt.


Liebe geht durch den Magen

Eine Werbung, die uns weismachen will, dass Katzen am liebsten mit Petersilie dekoriertes Schälchenfutter vom Porzellanteller fressen, appelliert einzig an unser Konsumverhalten. Eine artgerechte Fütterung von Hauskatzen sieht anders aus. Damit ein Tier optimal gefüttert ist, müssen Inhaltsstoffe, wie auch die Art der Verabreichung des Futters, der Tierart angepasst werden. Viele unserer Haustiere leiden an sogenannten Zivilisationskrankheiten, weil sie zu viel und zu energiereich gefüttert werden. Diese fehlerhafte Fütterung ist häufig gepaart mit mangelnder Bewegung und Beschäftigung. Es ist ein Anliegen von Kompanima darüber zu informieren, wie eine artgerechte Fütterung für die verschiedenen Haustiere zu gestalten wäre.


Lebendige Kuscheltiere

Mit dem Einzug eines eigenen Haustiers erfüllen sich Kinderträume. Was jedoch Kinderherzen vor Freude höher schlagen lässt, bedeutet nicht selten Stress, Angst und Leiden für die gekuschelten Tiere. Während sich Katzen, Hunde oder Kaninchen noch mit Kratzen und schlimmstenfalls Beissen selbst aus ihrer misslichen Lage befreien können, müssen Meerschweinchen und andere Kleinsäuger dies einfach über sich ergehen lassen. Allein das Herumgetragen werden kann für Meerschweinchen so belastend sein, dass sie kollabieren und sterben. Häufig sind auch Verletzungen, weil Kleintiere fallengelassen werden. Deshalb sollen auch Kinder vor der Anschaffung über die Haltung und Bedürfnisse der gewünschten Tierart informiert werden, so dass es nicht zu Überforderung und Frustration beim Menschen kommt. Genauso wichtig ist es, die "Sprache" der Tiere zu verstehen und ihre Signale richtig deuten zu können. Damit nicht tierische Ausdrücke von Stress, Angst und Überforderung als Ungehorsam und absichtlicher Rebellion gegen die häuslichen Regeln interpretiert werden. Kompanima möchte Kenntnisse über die arttypischen Bedürfnisse und Verhaltensweisen unserer Heimtiere fördern und zeigen, wie durch eine artgerechte Haltung und einem korrekten Umgang den Wünschen von Mensch und Tier gleichermassen Rechnung getragen werden kann. Unsere Botschaft ist entsprechend klar: Meerschweinchen und Zwergkaninchen sind keine Kuscheltiere!

Rechtlicher Hintergrund

Gesetze


Haus- und Heimtier-Wissen

Informationsportal des BLV zur Heimtierhaltung

fischwissen.ch. Mit fundiertem Wissen in eine fischgerechte Zukunft

Verein Aquarium Zürich (VAZ). Tierschutzrelevante Betrachtungsweisen bei Aquarienfischen

Wissenswertes zur artgerechten Haltung von Schildkröten: SIGS, Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz

Haltung und Normalverhalten der verschiedenen Heimtiere:

Zürcher Tierschutz

Merkblätter STS

Neuweltkameliden Schweiz

Hobbyhaltung von Hühnern

STS-Zoofachhandel-Recherche 2014, 2016 und 2017


Kinder und Tiere

Jugendseite des Zürcher Tierschutz

Krax Jugendtierschutz des STS

Kaninchenhaltung: Freund oder Gefangener. Faktenblatt von Peta Deutschland.

Kaninchen und Meerschweinchen: Beispiele tiergerechter Haltung auf der Webseite des Vereins gegen Tierfabriken.

Neuweltkameliden Schweiz. Die Webseite zu Lamas und Alpakas.