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Tierfürsorge

Viele Menschen sind schon in die Lage gekommen, einem verletzten oder umherirrenden Tier helfen zu wollen. Ob unsere Hilfeleistung erfolgreich für das Tier enden wird, hängt im Wesentlichen davon ab, wie schnell wir reagieren und ob die richtigen Massnahmen getroffen werden. Letztere zu kennen ist anspruchsvoll und es geht in der Regel über die Allgemeinbildung hinaus. Insbesondere, wenn es sich um Wildtiere handelt, die in Not sind. Hinzu kommt, dass man Wildtiere trotz löblicher Absicht nicht einfach selber pflegen darf, sondern diese nach Auffinden an eine entsprechende Fachstelle bringen muss. Für Privatpersonen gibt es aber auch ein Ausbildungsangebot, nach dessen Abslovierung man fähig und berechtigt ist, beispielsweise Fledermaus-Findlinge richtig zu behandeln. Kompanima bietet in Zusammenarbeit mit Fachorganisationen Kurse an, in welchen man das korrekte Verhalten im Umgang mit Tieren in Not lernen kann.


Flugsäuger und Stachelhäuter

Unter den Wildtieren sind neben Vögeln, häufig auch Igel und Fledermäuse hilfsbedürftig. Wegen ihrer sehr speziellen Eigenschaften und den damit verbundenen Ansprüchen an Lebensraum und Nahrungsangebot sind sie immer wieder Opfer menschlichen Verhaltens oder von ihm geschaffener Strukturen. Trottoirs als fast unüberwindliche Hindernisse, fehlende Tages- und Schlafnester oder Gifte setzen dem Igel zu. Verdichtetes Bauen, fehlende Hohlräume für die Tagesruhe und die Kinderstube oder die Ordnungswut in unseren Wäldern machen den Fledermäusen das Leben schwer. Diverse Igelstationen in der ganzen Schweiz, darunter das Igelzentrum Zürich, kümmern sich um verletzte und kranke Igel und informieren die Bevölkerung rund um das Thema Igel. Die Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz (SSF) betreibt am Zoo Zürich eine Fledermausschutz-Notpflegestation, wo verirrte, erschöpfte und verletzte Fledermäuse so lange gepflegt werden, bis sie wieder überlebenstüchtig in die Freiheit entlassen werden können. Kompanima arbeitet sowohl mit der Stiftung zum Schutze unserer Fledermäuse in der Schweiz, wie auch mit dem Igelzentrum Zürich zusammen und bietet gemeinsam mit diesen beiden Organisationen fachspezifische Kurse an.


Amsel, Drossel, Fink und Star ...

Viele Vögel nutzen überbautes Gebiet als Teil ihres Lebensraums. Unbewusst nehmen wir Menschen unseren Mitbewohnern jedoch da und dort den «Wohnraum» oder lassen sie in tödliche Fallen fliegen. Vögel können Hindernisse zwar leicht umfliegen, aber auf Unsichtbares wie Glasscheiben sind sie nicht vorbereitet. Kollisionen mit grossen Infrastrukturen wie Stromleitungen oder Windrädern, aber auch Abstürze in offene Kamine kommen leider immer wieder vor. Verletzte und kranke Vögel oder aus dem Nest gefallene Jungvögel gehören in die Hände von Fachleuten. Es gibt verschiedene Auffangstationen, wie z.B. die Volière Seebach oder die Greifvogelstation Berg am Irchel, die sich den gefiederten Patienten annehmen und kompetent versorgen. Kompanima möchte die Sensibilisierung für Gefahrenquellen der Tiere in Siedlungsgebieten fördern. Ausserdem werden Aus- und Weiterbildungen für Fachleute angeboten.


Vorsicht Falle

Unsere Siedlungen sind Lebensraum für viele Wildtierarten. Die dicht bebauten Städte bieten jedoch nicht nur Chancen, sondern bergen auch diverse Risiken. Lichtschächte von Kellerfenstern sind häufige Todesfallen für Kröten oder andere Kleintiere. Glatte Wände und hohe Ränder von Swimmingpools sind für Igel, Marder oder Mäuse unüberwindbar. Sie ertrinken oder verhungern und verdursten qualvoll. Auch bei der Gartenarbeit ist Vorsicht geboten. In grobmaschigen Netzen von Reben, Obstbäumen und Gemüsegärten verfangen sich Igel oder auch Vögel sehr leicht und können sich nicht selbständig befreien. Beim Mähen vor allem mit Faden- oder Tellersensen sind tödliche Verletzungen oder Verstümmelungen von im Gras und unter Büschen schlafenden Tieren nicht selten. Für Wildtiere drohen aber nicht nur rund ums Haus tödliche Gefahren, sondern auch auf den vielbefahrenen Strassen. Wildtiere sind vor allem bei Dämmerung und Nachts unterwegs. Die Futter- oder Partnersuche zwingt sie in unserem dicht besiedelten Land immer wieder Strassen zu überqueren. Im Merkblatt "Verkehrsunfälle mit Tieren" spricht der Schweizer Tierschutz von rund 20’000 gemeldeten Wildtier-Unfällen pro Jahr, wobei die Dunkelziffer noch höher sein dürfte. Autofahrer sind gesetzlich verpflichtet, Tierunfälle zu melden. Überlässt man ein verletztes Tier einfach seinem Schicksal, begeht man nicht nur Fahrerflucht, sondern macht sich auch der Tierquälerei schuldig. 


Vorübergehend heimatlos

Die Gründe warum Heimtiere ihr Zuhause verlieren sind vielschichtig. Am häufigsten ändern sich die Lebensumstände des Besitzers und das Tier hat im neuen Leben, sei das aufgrund eines Umzuges oder eines Arbeitsplatzwechsels, einfach keinen Platz mehr. Aber auch Krankheiten oder ein Wechsel ins Altersheim können zu einer Notsituation führen. Plötzlich ist man mit dem Tier überfordert oder hat einfach keine Lust mehr dafür zu sorgen. So landen Hunde, Katzen, Kaninchen aber auch Reptilien, Vögel oder gar Fische im Tierheim. Die Unterbringung und Versorgung der Pfleglinge erfordert viel Wissen und Fingerspitzengefühl. Häufig kommen diese krank oder mit Verhaltensprobleme im Tierheim an. Nicht selten müssen sie das Vertrauen in den Menschen zurückgewinnen, so dass die heimatlosen Tiere schlussendlich erfolgreich an geeignete Personen weitervermittelt werden können. Kompanima bringt sich mit Fachwissen in die Ausbildung für Tierpfleger ein. Mit der Mitfinanzierung der Lehrmittel für die Tierpfleger-Grundausbildung oder mit Beiträgen an den Ausbau der einzigen Fischauffangstation in der Schweiz setzt sich Kompanima gemeinsam mit der Haldimann-Stiftung mit viel Engagement in diesen Bereichen ein.


Winterfütterung

Da die bei uns heimischen und überwinternden Vögel sehr gut an die kalte Jahreszeit angepasst sind, ist biologisch gesehen das Füttern im Winter nicht notwendig. Eine Zufütterung in Zeiten mit Nahrungsmangel, das heisst vor allem bei Dauerfrost, Eisregen oder mehrwöchig geschlossener Schneedecke kann den Kleinvögeln im Siedlungsbereich das Überleben aber erleichtern. Futterstellen bieten ausserdem eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten. Voraussetzung ist, dass den Vögeln ihrer natürlichen Nahrung entsprechendes und qualitativ gutes Futter in sinnvollem Masse zur Verfügung gestellt wird. Mehrere kleine Futterstellen sind sinnvoller als ein einzelner Massenfütterungsplatz. Kräftezehrende Auseinandersetzungen und die Übertragung von Krankheitserregern durch die Verunreinigung mit Kot können so besser vermieden werden.